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Zugriff auf mobile Endgeräte


Remote Access-Trojaner der Backdoor-Funktionalitäten mit sich bringt
Pokémon Go: Datenschutz- und Sicherheitsbedenken, die Sie kennen sollten



Das Augmented Reality-Spiel Pokémon Go wurde innerhalb kürzester Zeit ein Hit. In den ersten Wochen gab es in den USA bereits 7,5 Millionen Downloads. Da die Nachfrage nach dem Spiel so hoch ist, hat auch das Interesse der Hacker nicht lange auf sich warten lassen. So haben Forscher eine Version der Pokémon Go App für Android entdeckt, die mit Malware infiziert ist. Sie nennt sich DroidJack und gehört zur AndroRAT-Familie, einem Remote Access-Trojaner der Backdoor-Funktionalitäten mit sich bringt und Zugriff auf mobile Endgeräte ermöglicht.

DroidJack ist keine neue Malware. Bereits im Dezember 2015 ist die Polizei gegen eine Gruppe von Menschen vorgegangen, die DroidJack in Untergrundforen für etwa 200 US-Dollar erworben hatten. Die Polizei führte damals Untersuchungen in verschiedenen Ländern in Europa sowie den USA durch und verhaftete Personen die verdächtigt wurden, die Malware auf ihren mobilen Geräten installiert zu haben, um Partner, Freunde oder Nachbarn auszuspionieren.

Bitdefender hat AndroRAT.A im ersten Halbjahr 2015 als eine der gefährlichsten Android-Threats identifiziert. Wie bei anderen RAT-Varianten auch, ist es einem Remote-Angreifer damit möglich, die Kontrolle über das infizierte Gerät mit einem benutzerfreundlichen Kontroll-Panel zu erlangen. So können Hacker beobachten, welche Aktivitäten mit einem Gerät durchgeführt werden, welche Telefonate geführt und welche SMS-Nachrichten versandt werden. Außerdem ist es möglich, die GPS-Koordinaten des Gerätes auszulesen, die Kamera und das Mikrophon zu aktivieren und zu nutzen sowie auf Daten des Gerätes zuzugreifen.

Auch Spieler die Pokémon Go auf iOS nutzen, sollten aufpassen: Die App fragt nach mehr Zugriffsberechtigungen als sie eigentlich benötigt. Wer sich in der App über einen Google Login anmeldet, gibt Berichten zufolge dem Entwickler Niantic vollständigen Zugriff auf den Google-Account der Anwender.

Nach Aussage von Niantic kann die App trotz der Nachricht im Berechtigungsfenster ausschließlich auf Basisinformationen des Google-Profils zugreifen. Derzeit wird an einer Lösung des Problems auf Client-Seite gearbeitet. Bei Android-Geräten besteht dieses Problem nicht.

Einige Tipps für Anwender, die dieses oder andere bekannte mobile Spiele herunterladen möchten:

>> Vorsicht vor betrügerischen Applikationen die sich als Original-Spiele ausgeben.
Seitdem Pokémon Go in den USA, Australien und Neuseeland offiziell zum Download bereitsteht, ist die Versuchung groß, das Spiel von einem dritten Marktplatz herunterzuladen. Nachahmer könnten Malicious Code mit sich bringen, um die vollständige Kontrolle über das Gerät zu erlangen, die persönlichen Daten des Anwenders zu sammeln und auf Ads im Verlauf zu klicken. Gemäß Bitdefender´s Android Threat Report für das zweite Halbjahr 2015, basieren 19,55 Prozent aller globalen Bedrohungen auf "Fake Apps", die Malware oder sehr aggressive Adware installieren. Daher sollten Sie Apps ausschließlich von offiziellen App Stores herunterladen.

>> Installieren Sie eine Sicherheitslösung für Ihr mobiles Gerät, um bösartige Apps zu erkennen, noch bevor sie installiert sind. Untersuchen Sie, welchen Einfluss Apps auf Ihre Privatsphäre haben, die bereits installiert sind.

Wenn Sie eine App installieren, sollten Sie die erforderlichen Berechtigungen überprüfen und unnötige entfernen. In diesem konkreten Fall:

>> Gehen Sie auf Google´s Security-Seite und suchen Sie nach Pokémon Go.
>> Wählen Sie Pokémon Go aus und klicken Sie auf "Remove" bzw. "Entfernen", um den vollständigen Zugriff zu wiederrufen.
>> Starten Sie das Spiel auf Ihrem Gerät.
>> Prüfen Sie die Reviews zur App und dem Entwickler, bevor Sie eine neue Applikation installieren.
>> Lesen Sie die Datenschutzbestimmungen und Servicebedingungen, damit Sie wissen, wie mit Ihren privaten Daten umgegangen wird und wer darauf zugreifen kann.
>> Laden Sie niemals Fake-Apps herunter, die sich als Software-Updates ausgeben und in unaufgeforderten E-Mails versendet werden.
>> Vermeiden Sie außerdem das Jailbreaken Ihres Gerätes - es sei denn Sie wissen, wie Sie es vor Bedrohungen schützen und für die Sicherheit selbst die Verantwortung übernehmen können. Durch Jailbreaking wird die Sandboxing-Funktion bei iOS-Geräten deaktiviert. Dabei handelt es sich um ein grundlegendes Element der Sicherheitsarchitektur des Betriebssystems. Wie die negativen Konsequenzen aussehen, erfahren Sie hier.

Das Realworld-Adventure-Spiel kann Anwender auch physischen Gefahren aussetzen. Verlieren Sie daher nicht Ihre Umgebung aus dem Blick, damit Sie nicht Opfer eines Diebstahls werden oder versehentlich unerlaubt ein Grundstück betreten. (Bitdefender: ra)

eingetragen: 17.07.16
Home & Newsletterlauf: 17.08.16


Bitdefender: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

  • Hybride aus Daten-Diebstahl und Ransomware

    SophosLabs und Sophos Managed Threat Response haben einen Bericht über eine neue Ransomware veröffentlicht, die eine bisher noch nicht bekannte Angriffsmethode verwendet: Die sogenannte Snatch-Ransomware geht mit variierenden Techniken vor und veranlasst unter anderem einen Neustart übernommener Computer im abgesicherten Modus, um verhaltensorientierte Schutzmaßnahmen, die speziell nach Ransomware-Aktivitäten wie das Verschlüsseln von Dateien Ausschau halten, zu umgehen. Sophos geht davon aus, dass Cyberkriminelle damit eine neue Angriffstechnik etabliert haben, um fortschrittliche Schutzmechanismen auszuhebeln. Neben der neuen Angriffstaktik belegt ein weiterer interessanter Fund, dass sich ein anderer Trend fortzusetzen scheint: Kriminelle filtern immer häufiger Daten heraus, bevor die eigentliche Ransomware-Attacke startet. Die entwendeten Daten könnten zu einem späteren Zeitpunkt für Erpressungen, auch in Zusammenhang mit der DSGVO, verwendet werden. Ähnliches Verhalten konnten die SophosLabs zum Beispiel bei Ransomware-Gruppen wie Bitpaymer feststellen.

  • Windows-Zero-Day-Exploit zur Rechteausweitung

    Kaspersky-Technologien haben eine Zero-Day-Schwachstelle im Windows-Betriebssystem gefunden. Der darauf basierende Exploit ermöglichte es Angreifern, höhere Privilegien auf dem attackierten Gerät zu erlangen und Schutzmechanismen im Google Chrome Browser zu umgehen - wie es in der WizardOpium-Kampagne geschah. Ein Patch wurde bereits veröffentlicht. Die neue Windows-Schwachstelle wurde von Kaspersky-Forschern aufgrund eines anderen Zero-Day-Exploits gefunden. Bereits im vergangenen November hatten die Exploit-Prevention-Technologien, die in den meisten Produkten des Unternehmens integriert sind, einen Zero-Day-Exploit in Google Chrome gefunden. Dieser Exploit ermöglichte es den Angreifern, beliebigen Code auf dem Computer des Opfers ausführen. Im Rahmen weiterer Untersuchungen dieser Kampagne, die die Experten WizardOpium tauften, wurde nun der Exploit im Windows-Betriebssystem gefunden.

  • Phishing ist ein langfristiges Problem

    Akamai Technologies hat den "State of the Internet"-Sicherheitsbericht 2019 "Phishing - Baiting the hook" veröffentlicht. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Cyberkriminelle unternehmensbasierte Entwicklungs- und Bereitstellungsstrategien wie Phishing-as-a-Service nutzen, um die größten Technologiekonzerne der Welt anzugreifen. Knapp 43 Prozent der beobachteten Domains zielten auf Microsoft, PayPal, DHL und Dropbox ab. Der Bericht legt offen, dass Phishing nicht mehr nur eine E-Mail-basierte Bedrohung ist, sondern auch Social Media und mobile Geräte umfasst. Es handelt sich um ein weitreichendes Problem, das alle Branchen betrifft. Da sich die Angriffsmethoden weiterentwickeln, entstehen neue Techniken, etwa für Attacken auf geschäftliche E?Mails (Business E?Mail Compromise, BEC). Laut dem FBI führten BEC-Angriffe zwischen Oktober 2013 und Mai 2018 zu weltweiten Verlusten von mehr als 12 Milliarden US-Dollar.

  • Ziel des Angriffs kann sogar geblacklisted werden

    Im Laufe des Jahres 2019 haben das Threat Research Center (TRC) und das Emergency Response Team (ERT) von Radware eine zunehmende Anzahl von TCP-Reflection-Angriffen überwacht und verteidigt. Bei solchen Angriffen werden nicht nur die eigentlichen Ziele in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch nichts ahnende Netzwerkbetreiber, deren Ressourcen benutzt werden, um die Attacke zu verstärken. Im Extremfall wird das Ziel des Angriffs als vermeintlicher Urheber der Attacke sogar von den einschlägigen Service-Anbietern auf deren Blacklists gesetzt. TCP-Reflection-Angriffe wie die SYN-ACK Reflection waren bis vor kurzem bei Angreifern weniger beliebt. Der Mangel an Popularität war hauptsächlich auf die falsche Annahme zurückzuführen, dass TCP-Reflection-Angriffe im Vergleich zu UDP-basierten Reflexionen nicht genügend Verstärkung erzeugen können. Im Allgemeinen haben TCP-Angriffe eine geringe Bandbreite und die Wahrscheinlichkeit ist geringer, dass eine Internetverbindung gesättigt wird. Stattdessen werden TCP-Angriffe genutzt, um durch hohe Paketraten (Packets Per Second - PPS) viele Ressourcen von Netzwerkgeräten zu binden und so Ausfälle zu provozieren.

  • Sicherheitsprognosen für 2020

    Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes geben ihre Sicherheitsprognosen für das Jahr 2020 bekannt. Dabei prognostizieren die Experten zunehmende Gefahren für Unternehmen durch Ransomware-Angriffe, erwarten vermehrt Exploit-Kit-Aktivitäten und VPN-Skandale. Im Folgenden werden sechs Sicherheitsprognosen vorgestellt und in die Entwicklungen der jüngsten Zeit eingeordnet. Ransomware-Angriffe auf Unternehmen und Regierungen werden dank neu gefundener Schwachstellen zunehmen. Bereits in den vergangenen beiden Jahren konnte im Business-Umfeld ein Anstieg von Schwachstellen festgestellt werden und gerade in diesem Jahr wurde immer mehr Malware entwickelt, die sich auf Unternehmen konzentriert anstatt auf Verbraucher.