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Dridex-Malware schlägt zurück


Dridex, auch als Bugat bekannt, ist eine speziell für den Finanzsektor entwickelte Malware, welche es auf Online Banking-Kunden abgesehen hat
Laut Symantec ist die Malware meistens als Phishing-E-Mail getarnt, die von vertraulichen Quellen zu stammen scheint und ihre Opfer dazu verleitet, den Anhang mit bösartigem Inhalt zu öffnen

(05.11.15) - Eine Reihe von Forschungsinstituten sowie das FBI und die UK National Crime Agency meldeten die Rückkehr von Dridex – einer Malware, die in diesem Jahr auch deutsche Nutzer angegriffen hat. Mit 20 Prozent aller Dridex-Infektionen ist Deutschland weltweit auf Platz 3 (hinter den USA und Japan) und somit klar im Fokus der Malware.

Dridex, auch als Bugat bekannt, ist eine speziell für den Finanzsektor entwickelte Malware, welche es auf Online Banking-Kunden abgesehen hat. Neben der Verhaftung einer der wichtigsten Drahtzieher von Dridex wurde eine Kampagne von Cyberkriminellen aufgedeckt, die tausende von Rechner infiziert haben soll. Diese Aktion hat vermutlich vorerst weitere kriminelle Machenschaften unterbunden. Jedoch wurden bereits mehrere Millionen US-Dollar weltweit von Opfern erbeutet.

Die Sicherheitsexperten von Symantec sind den kriminellen Akteuren von Dridex seit einiger Zeit auf der Spur und schützen ihre Kunden mit kontinuierlichen Updates der ihrer Sicherheitssoftware.

Dridex wurde von Symantec als W32.Cridex erkannt und als Finanz-Malware identifiziert. Laut Symantec ist die Malware meistens als Phishing-E-Mail getarnt, die von vertraulichen Quellen zu stammen scheint und ihre Opfer dazu verleitet, den Anhang mit bösartigem Inhalt zu öffnen. Darüber hinaus ist die Malware in der Lage, sich selbst in Netzwerklaufwerke und lokale Datenträger zu kopieren, zum Beispiel auf USB-Sticks. Im letzten Jahr hat Symantec Dridex mit 29.000 Identifizierungen bereits als drittgrößte Finanz-Malware eingestuft – das geht aus dem State of Financial Trojans 2014 Whitepaper hervor.

Nachfolgend geben die Symantec Sicherheitsexperten folgende Sicherheits-Tipps:

>>
Benutzen Sie eine kontinuierlich aktualisierte Sicherheitssuite
>> Öffnen oder löschen Sie keine verdächtigen E-Mails, insbesondere wenn Sie Links oder Anhänge enthalten. Falls diese von vertraulichen Websites kommen, überprüfen Sie die Ursprungsquelle zuerst
>> Deaktivieren Sie Makros der Microsoft Office Applikationen, um den automatischen Lauf der Makros zu unterbinden, sobald ein Dokument geöffnet wird
>> Eine E-Mail-Security-Lösung verhindert, dass Sie unbeabsichtigt bösartige E-Mails und Anhänge öffnen
>> Wenn Sie eine Infektion mit Dridex vermuten, ändern Sie umgehend Ihre Bankzugangsdaten, nutzen Sie dazu einen anderen Computer. Kontaktieren Sie zudem Ihre Bank und weisen Sie sie auf verdächtig wirkende Transaktionen hin. Dies sollten Sie für sämtliche Accounts tun, die Sie möglicherweise benutzt haben, als Ihr Computer infiziert war.
(Symantec: ra)

Symantec: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

  • Hybride aus Daten-Diebstahl und Ransomware

    SophosLabs und Sophos Managed Threat Response haben einen Bericht über eine neue Ransomware veröffentlicht, die eine bisher noch nicht bekannte Angriffsmethode verwendet: Die sogenannte Snatch-Ransomware geht mit variierenden Techniken vor und veranlasst unter anderem einen Neustart übernommener Computer im abgesicherten Modus, um verhaltensorientierte Schutzmaßnahmen, die speziell nach Ransomware-Aktivitäten wie das Verschlüsseln von Dateien Ausschau halten, zu umgehen. Sophos geht davon aus, dass Cyberkriminelle damit eine neue Angriffstechnik etabliert haben, um fortschrittliche Schutzmechanismen auszuhebeln. Neben der neuen Angriffstaktik belegt ein weiterer interessanter Fund, dass sich ein anderer Trend fortzusetzen scheint: Kriminelle filtern immer häufiger Daten heraus, bevor die eigentliche Ransomware-Attacke startet. Die entwendeten Daten könnten zu einem späteren Zeitpunkt für Erpressungen, auch in Zusammenhang mit der DSGVO, verwendet werden. Ähnliches Verhalten konnten die SophosLabs zum Beispiel bei Ransomware-Gruppen wie Bitpaymer feststellen.

  • Windows-Zero-Day-Exploit zur Rechteausweitung

    Kaspersky-Technologien haben eine Zero-Day-Schwachstelle im Windows-Betriebssystem gefunden. Der darauf basierende Exploit ermöglichte es Angreifern, höhere Privilegien auf dem attackierten Gerät zu erlangen und Schutzmechanismen im Google Chrome Browser zu umgehen - wie es in der WizardOpium-Kampagne geschah. Ein Patch wurde bereits veröffentlicht. Die neue Windows-Schwachstelle wurde von Kaspersky-Forschern aufgrund eines anderen Zero-Day-Exploits gefunden. Bereits im vergangenen November hatten die Exploit-Prevention-Technologien, die in den meisten Produkten des Unternehmens integriert sind, einen Zero-Day-Exploit in Google Chrome gefunden. Dieser Exploit ermöglichte es den Angreifern, beliebigen Code auf dem Computer des Opfers ausführen. Im Rahmen weiterer Untersuchungen dieser Kampagne, die die Experten WizardOpium tauften, wurde nun der Exploit im Windows-Betriebssystem gefunden.

  • Phishing ist ein langfristiges Problem

    Akamai Technologies hat den "State of the Internet"-Sicherheitsbericht 2019 "Phishing - Baiting the hook" veröffentlicht. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Cyberkriminelle unternehmensbasierte Entwicklungs- und Bereitstellungsstrategien wie Phishing-as-a-Service nutzen, um die größten Technologiekonzerne der Welt anzugreifen. Knapp 43 Prozent der beobachteten Domains zielten auf Microsoft, PayPal, DHL und Dropbox ab. Der Bericht legt offen, dass Phishing nicht mehr nur eine E-Mail-basierte Bedrohung ist, sondern auch Social Media und mobile Geräte umfasst. Es handelt sich um ein weitreichendes Problem, das alle Branchen betrifft. Da sich die Angriffsmethoden weiterentwickeln, entstehen neue Techniken, etwa für Attacken auf geschäftliche E?Mails (Business E?Mail Compromise, BEC). Laut dem FBI führten BEC-Angriffe zwischen Oktober 2013 und Mai 2018 zu weltweiten Verlusten von mehr als 12 Milliarden US-Dollar.

  • Ziel des Angriffs kann sogar geblacklisted werden

    Im Laufe des Jahres 2019 haben das Threat Research Center (TRC) und das Emergency Response Team (ERT) von Radware eine zunehmende Anzahl von TCP-Reflection-Angriffen überwacht und verteidigt. Bei solchen Angriffen werden nicht nur die eigentlichen Ziele in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch nichts ahnende Netzwerkbetreiber, deren Ressourcen benutzt werden, um die Attacke zu verstärken. Im Extremfall wird das Ziel des Angriffs als vermeintlicher Urheber der Attacke sogar von den einschlägigen Service-Anbietern auf deren Blacklists gesetzt. TCP-Reflection-Angriffe wie die SYN-ACK Reflection waren bis vor kurzem bei Angreifern weniger beliebt. Der Mangel an Popularität war hauptsächlich auf die falsche Annahme zurückzuführen, dass TCP-Reflection-Angriffe im Vergleich zu UDP-basierten Reflexionen nicht genügend Verstärkung erzeugen können. Im Allgemeinen haben TCP-Angriffe eine geringe Bandbreite und die Wahrscheinlichkeit ist geringer, dass eine Internetverbindung gesättigt wird. Stattdessen werden TCP-Angriffe genutzt, um durch hohe Paketraten (Packets Per Second - PPS) viele Ressourcen von Netzwerkgeräten zu binden und so Ausfälle zu provozieren.

  • Sicherheitsprognosen für 2020

    Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes geben ihre Sicherheitsprognosen für das Jahr 2020 bekannt. Dabei prognostizieren die Experten zunehmende Gefahren für Unternehmen durch Ransomware-Angriffe, erwarten vermehrt Exploit-Kit-Aktivitäten und VPN-Skandale. Im Folgenden werden sechs Sicherheitsprognosen vorgestellt und in die Entwicklungen der jüngsten Zeit eingeordnet. Ransomware-Angriffe auf Unternehmen und Regierungen werden dank neu gefundener Schwachstellen zunehmen. Bereits in den vergangenen beiden Jahren konnte im Business-Umfeld ein Anstieg von Schwachstellen festgestellt werden und gerade in diesem Jahr wurde immer mehr Malware entwickelt, die sich auf Unternehmen konzentriert anstatt auf Verbraucher.