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Covert Redirect - das neue Heartbleed?



Eine Schwachstelle wie "Covert Redirect" sollte die User wachrütteln, kritischer und bedachter im Umgang mit Apps zu sein
Bei "Covert Redirect" handelt sich um einen Fehler bei der Implementierung von "OAuth"

Sie haben bereits von Covert Redirect gehört, das gerade als neues "Heartbleed" gehandelt wird? Symantec erklärt im aktuell veröffentlichten "Symantec Response Blog", warum das nicht der Fall ist und räumt mit Missverständnissen zu Covert Redirect auf. Bei Covert Redirect handelt sich dabei um einen bekannten Fehler in der Implementierung von OAuth und OpenID, genannt "Covert Redirect". OAuth ist ein offenes Protokoll, das eine Authentifizierung über Identitäten von Seiten wie Google, Facebook, Microsoft oder LinkedIn bei anderen Diensten ermöglicht. Der Fehler könnte dazu führen, dass vertrauliche Informationen weitergeleitet werden bzw. könnten Nutzer zum Beispiel auf bösartige Websites umgeleitet werden.

Worin besteht das Risiko für den Nutzer?
Der Anwender muss aktiv tätig werden: Er muss eine Applikation zulassen bzw. Benutzerdaten eingeben. Ein Angreifer kann dann die Benutzerdaten abgreifen und für bösartige Zwecke verwenden.

Ist Covert Redirect das neue Heartbleed?
Definitiv nicht, es handelt sich dabei um einen Fehler bei der Implementierung von "OAuth". OAuth ist ein offenes Protokoll, das eine sichere Autorisierung von Web-, Mobile-und Desktop-Anwendungen ermöglichen soll. OAuth enthält einen Genehmigungsmechanismus, der Anwendungen von Drittanbietern erlaubt Zugriff auf Benutzerkonten zu erhalten.

Warum ist Covert Redirect nicht so kritisch wie Heartbleed?
Heartbleed ist eine Sicherheitslücke in OpenSSL, eine Open-Source-Implementierung von SSL, die von über einer halben Million Websites verwendet wird. Die Datenübertragung kann bereits bei der Nutzung eines ungepatchen Servers erfolgen.

Covert Redirect ist zwar kein Fehler, der einfach vernachlässigt werden sollte – aber es ist die Interaktion des Users notwendig. Eine Schwachstelle wie "Covert Redirect" sollte User deshalb noch einmal wachrütteln, kritischer und bedachter im Umgang mit Apps zu sein.

Wie kann man sich schützen?
Anwender sollten vorsichtig dabei sein, welchen Apps sie Zugriff auf persönliche Daten gewähren. Ob es Patches für die Schwachstelle geben wird, liegt in der Hand der Service Provider. (Symantec: ra)

Symantec: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Sicherheitslecks

  • Firmware der Geräte aktualisieren

    Die Forscher des Kaspersky ICS CERT haben mehrere Schwachstellen in einem verbreiteten Framework von CODESYS entdeckt, das für die Entwicklung industrieller Geräte wie speicherprogrammierbarer Steuerungen (SPS) und Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMS) verwendet wird; sie werden in fast jeder automatisierten Industrieanlage von der kritischen Infrastruktur bis hin zu Produktionsprozessen eingesetzt. Die entdeckten Sicherheitslücken hätten es einem potenziellen Angreifer ermöglicht, Angriffe sowohl lokal als auch remote durchzuführen. Die Schwachstellen wurden vom Hersteller behoben. SPS sind Geräte, die Prozesse automatisieren, die bisher manuell oder mit Hilfe komplexer elektromechanischer Geräte durchgeführt wurden. Damit diese korrekt funktionieren, müssen sie entsprechend programmiert werden. Die Programmierung erfolgt über ein spezielles Software-Framework, mit dessen Hilfe Ingenieure Anweisungen für Prozessautomatisierungsprogramme codieren und hochladen können. Damit wird auch eine Laufzeitumgebung (Runtime Execution Environment) für den SPS-Programmcode zu Verfügung gestellt. Die Software wird in verschiedenen Umgebungen eingesetzt, darunter in der Produktion, für die Energieerzeugung oder in Smart-City-Infrastrukturen.

  • Schwachstelle in Intel-Prozessoren

    Bitdefender hat eine neue Sicherheitslücke identifiziert, die sämtliche moderne Intel-Prozessoren betrifft. Diese Prozessoren nutzen die CPU-Funktion Speculative Execution, über die eine Side-Channel-Attacke erfolgen kann. Die Schwachstelle ermöglicht Zugriff auf Passwörter, Token, private Unterhaltungen sowie andere vertrauliche Daten von Privatanwendern und Unternehmen. Alle Rechner, bei denen neuere Intel-Prozessoren zum Einsatz kommen und auf denen Windows ausgeführt wird, sind betroffen, inklusive Server und Notebooks. Über ein Jahr hat Bitdefender mit den Technologiepartnern an einer Veröffentlichung dieser Schwachstelle gearbeitet - Patches stehen nun zur Verfügung oder werden in Kürze veröffentlicht.

  • BlueKeep-Sicherheitslücke Wochen bekannt

    Vor ein paar Wochen wurde die BlueKeep-Sicherheitslücke bekannt. Trotz des enormen Gefahrenpotenzials und obwohl Microsoft zeitnah einen Patch bereitgestellt hat, sind viele Systeme weiterhin ungepatcht und bleiben damit anfällig für Cyberangriffe. Das ist riskant, denn die Sicherheitslücke BlueKeep im Remote Desktop Protocol (RDP) weist ein ähnlich hohes Gefahrenpotenzial wie EternalBlue auf. EternalBlue war die Sicherheitslücke, die die verheerende Ransomware-Attacke WannaCry im Jahr 2017 ausnutzte. Die Bedrohung durch BlueKeep wird immer mehr zu einem realen Risiko, denn mittlerweile existieren erste Exploits, die die Sicherheitslücke ausnutzen können. Das Department of Homeland Security (DHS) hat einen funktionierenden Exploit entwickelt und auch Personen aus dem Privatsektor berichten, dass sie über einen Remote Code Exploit verfügen. Neben Microsoft raten daher auch Organisationen wie der BSI und die NSA dringend zu Gegenmaßnahmen.

  • Ein Hardware-Designfehler

    Ein Bitdefender-Forscherteam hat eine Schwachstelle bei einigen modernen Intel-CPUs aufgedeckt. Diese wird in einem Sicherheitshinweis dokumentiert, der am 14. Mai 2019, 19 Uhr deutscher Zeit, veröffentlicht worden ist. Die neue Schwachstelle namens YAM ("Yet Another Meltdown") überwindet die architektonischen Sicherheitsvorkehrungen des Prozessors und ermöglicht es unprivilegierten Anwendungen im normalen Benutzermodus, auf dem betroffenen Computer verarbeitete Kernel-Modus-Speicherinformationen zu stehlen.

  • Privilegien-Erweiterung durch Dritte

    Kaspersky Lab hat eine zuvor unbekannte Schwachstelle - eine so genannte Zero-Day-Schwachstelle - in Microsoft Windows entdeckt. Eine bisher nicht identifizierte kriminelle Gruppe war dadurch in der Lage, die volle Kontrolle über ein anvisiertes Gerät zu erlangen. Die Cyberkriminellen hatten es auf den Kernel des Systems mittels einer Backdoor abgesehen, die aus einem wesentlichen Element des Windows-Betriebssystems aufgebaut war.Mittels Backdoors können Bedrohungsakteure infizierte Computer diskret für bösartige Zwecke nutzen. Eine solche Privilegien-Erweiterung durch Dritte ist in der Regel schwer vor Sicherheitslösungen zu verbergen. Eine Backdoor, die allerdings einen unbekannten Fehler, also eine Zero-Day-Schwachstelle, im System ausnutzt, kann unentdeckt bleiben. Die Exploit-Prevention-Technologie von Kaspersky Lab konnte den Versuch, die unbekannte Schwachstelle im Windows-Betriebssystem von Microsoft auszunutzen, jedoch erkennen.