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Für Cyberkriminelle einfach zu verlockend





Neue Android-Sicherheitslücke: DoS-Attacken legen Geräte lahm
Lücke ANDROID-21335999 – neun von zehn aller Android-Geräte weltweit betroffen – Sicherheits-Update liegt vor

Trend Micro-Forscher haben eine weitere Sicherheitslücke in Androids Mediaserver-Service entdeckt: Über speziell präparierte MKV-Dateien können Cyberkriminelle Denial-of-Service (DoS)-Attacken ausführen. Die davon betroffenen Geräte versuchen, neu zu starten, und brauchen den verfügbaren Batteriestrom auf. Eine noch bedrohlichere Variante, die Lücke auszunutzen, besteht darin, eine bösartige App bei jedem Systemstart für den Autostart-Prozess zu registrieren. Dadurch lässt sich das ordnungsgemäße Hochfahren verhindern, die infizierten Geräte werden unbrauchbar.

Die Trend Micro-Forscher haben die Sicherheitslücke bereits am 19. Mai an Google gemeldet, die das Android-Security-Team seit dem 21. Mai unter der Bezeichnung ANDROID-21335999 und seit dem 22. Mai zusätzlich unter der Bezeichnung CVE-2015-3823 führt. Das Android Engineering-Team hat am 31. Juli eine Sicherheitsaktualisierung veröffentlicht. Jetzt liegt es an den Geräteherstellern, das Update ihren Kunden zur Verfügung zu stellen.

Wie bei der bekannten Sicherheitslücke Stagefright sind im aktuellen Fall rund neun von zehn Android-Geräten weltweit betroffen, auf denen die Android-Versionen 4.0.1 (Jelly Bean) bis 5.1.1 (Lollipop) installiert sind. Um sich zu schützen, müssen Besitzer von Android-Geräten sehr vorsichtig sein und dürfen auf keinen Fall unbekannte Webadressen anklicken oder Apps zweifelhafter Herkunft – zum Beispiel aus Android-Stores von Drittanbietern – installieren. Denn die Sicherheitslücke lässt sich über beide Wege ausnutzen. Das hat Trend Micro in einem Proof-of-Concept gezeigt. Der schwache Trost: Im Augenblick hat Trend Micro noch keine bösartigen Apps oder Websites entdeckt, die diese Lücke ausnutzen. Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, bis dies der Fall sein wird, die riesige Zahl der möglichen Opfer ist für Cyberkriminelle einfach zu verlockend. (Trend Micro: ra)

Trend Micro: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Sicherheitslecks

  • Firmware der Geräte aktualisieren

    Die Forscher des Kaspersky ICS CERT haben mehrere Schwachstellen in einem verbreiteten Framework von CODESYS entdeckt, das für die Entwicklung industrieller Geräte wie speicherprogrammierbarer Steuerungen (SPS) und Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMS) verwendet wird; sie werden in fast jeder automatisierten Industrieanlage von der kritischen Infrastruktur bis hin zu Produktionsprozessen eingesetzt. Die entdeckten Sicherheitslücken hätten es einem potenziellen Angreifer ermöglicht, Angriffe sowohl lokal als auch remote durchzuführen. Die Schwachstellen wurden vom Hersteller behoben. SPS sind Geräte, die Prozesse automatisieren, die bisher manuell oder mit Hilfe komplexer elektromechanischer Geräte durchgeführt wurden. Damit diese korrekt funktionieren, müssen sie entsprechend programmiert werden. Die Programmierung erfolgt über ein spezielles Software-Framework, mit dessen Hilfe Ingenieure Anweisungen für Prozessautomatisierungsprogramme codieren und hochladen können. Damit wird auch eine Laufzeitumgebung (Runtime Execution Environment) für den SPS-Programmcode zu Verfügung gestellt. Die Software wird in verschiedenen Umgebungen eingesetzt, darunter in der Produktion, für die Energieerzeugung oder in Smart-City-Infrastrukturen.

  • Schwachstelle in Intel-Prozessoren

    Bitdefender hat eine neue Sicherheitslücke identifiziert, die sämtliche moderne Intel-Prozessoren betrifft. Diese Prozessoren nutzen die CPU-Funktion Speculative Execution, über die eine Side-Channel-Attacke erfolgen kann. Die Schwachstelle ermöglicht Zugriff auf Passwörter, Token, private Unterhaltungen sowie andere vertrauliche Daten von Privatanwendern und Unternehmen. Alle Rechner, bei denen neuere Intel-Prozessoren zum Einsatz kommen und auf denen Windows ausgeführt wird, sind betroffen, inklusive Server und Notebooks. Über ein Jahr hat Bitdefender mit den Technologiepartnern an einer Veröffentlichung dieser Schwachstelle gearbeitet - Patches stehen nun zur Verfügung oder werden in Kürze veröffentlicht.

  • BlueKeep-Sicherheitslücke Wochen bekannt

    Vor ein paar Wochen wurde die BlueKeep-Sicherheitslücke bekannt. Trotz des enormen Gefahrenpotenzials und obwohl Microsoft zeitnah einen Patch bereitgestellt hat, sind viele Systeme weiterhin ungepatcht und bleiben damit anfällig für Cyberangriffe. Das ist riskant, denn die Sicherheitslücke BlueKeep im Remote Desktop Protocol (RDP) weist ein ähnlich hohes Gefahrenpotenzial wie EternalBlue auf. EternalBlue war die Sicherheitslücke, die die verheerende Ransomware-Attacke WannaCry im Jahr 2017 ausnutzte. Die Bedrohung durch BlueKeep wird immer mehr zu einem realen Risiko, denn mittlerweile existieren erste Exploits, die die Sicherheitslücke ausnutzen können. Das Department of Homeland Security (DHS) hat einen funktionierenden Exploit entwickelt und auch Personen aus dem Privatsektor berichten, dass sie über einen Remote Code Exploit verfügen. Neben Microsoft raten daher auch Organisationen wie der BSI und die NSA dringend zu Gegenmaßnahmen.

  • Ein Hardware-Designfehler

    Ein Bitdefender-Forscherteam hat eine Schwachstelle bei einigen modernen Intel-CPUs aufgedeckt. Diese wird in einem Sicherheitshinweis dokumentiert, der am 14. Mai 2019, 19 Uhr deutscher Zeit, veröffentlicht worden ist. Die neue Schwachstelle namens YAM ("Yet Another Meltdown") überwindet die architektonischen Sicherheitsvorkehrungen des Prozessors und ermöglicht es unprivilegierten Anwendungen im normalen Benutzermodus, auf dem betroffenen Computer verarbeitete Kernel-Modus-Speicherinformationen zu stehlen.

  • Privilegien-Erweiterung durch Dritte

    Kaspersky Lab hat eine zuvor unbekannte Schwachstelle - eine so genannte Zero-Day-Schwachstelle - in Microsoft Windows entdeckt. Eine bisher nicht identifizierte kriminelle Gruppe war dadurch in der Lage, die volle Kontrolle über ein anvisiertes Gerät zu erlangen. Die Cyberkriminellen hatten es auf den Kernel des Systems mittels einer Backdoor abgesehen, die aus einem wesentlichen Element des Windows-Betriebssystems aufgebaut war.Mittels Backdoors können Bedrohungsakteure infizierte Computer diskret für bösartige Zwecke nutzen. Eine solche Privilegien-Erweiterung durch Dritte ist in der Regel schwer vor Sicherheitslösungen zu verbergen. Eine Backdoor, die allerdings einen unbekannten Fehler, also eine Zero-Day-Schwachstelle, im System ausnutzt, kann unentdeckt bleiben. Die Exploit-Prevention-Technologie von Kaspersky Lab konnte den Versuch, die unbekannte Schwachstelle im Windows-Betriebssystem von Microsoft auszunutzen, jedoch erkennen.