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DDoS-Attacken auf die "Akamai Edge Firewall"


Security-Report: Am häufigsten von DDoS-Attacken betroffen war die Online-Gaming-Branche und die größten DDoS-Angriffe verzeichnete die Medien- und Unterhaltungsindustrie
Akamai konnte eine Rekordzahl von 1.510 DDoS-Attacken abwehren; das entspricht einem Anstieg um 180 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2014 und einem Zuwachs von 23 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2015

(20.01.16) - Akamai Technologies präsentierte ihren "Q3 2015 State of the Internet – Security Report". Der Quartalsbericht enthält eine ausführliche Analyse und umfangreiche Einblicke in die weltweite Cloud-Security-Bedrohungslandschaft.

Die DDoS-Attacken im Überblick
Die DDoS-Aktivitäten im "Akamai Routed Network" sind im dritten Quartal 2015 gegenüber dem zweiten Quartal 2015 um 23 Prozent auf einen Rekordwert von 1.510 Angriffen angestiegen; das entspricht einer Zunahme um 180 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2014. Obwohl die Zahl der DDoS-Attacken deutlich höher lag, waren diese von vergleichsweise kurzer Dauer bei niedrigeren durchschnittlichen Bandbreiten und Volumina. Es gab weniger Mega-Angriffe mit einer Bandbreite von mehr als 100 Gbit/s: im dritten Quartal 2015 waren es acht, im Quartal davor noch zwölf und im dritten Quartal 2014 immerhin 17. Die höchste gemessene Bandbreite im dritten Quartal 2015 betrug 149 Gbit/s; dabei kam ein XOR-DDoS-Botnetz zum Einsatz. Diese Bandbreite lag deutlich unter dem Spitzenwert von 250 Gbit/s im vorherigen Quartal. Allein drei der acht Mega-Attacken zielten auf Unternehmen aus der Medien- und Unterhaltungsindustrie.

Während die Angriffsbandbreite zurückging, war bei einer anderen Messgröße ein Rekordwert zu verzeichnen. Ein Unternehmen aus der Medien- und Unterhaltungsindustrie war von der höchsten jemals im Akamai Routed Network gemessenen DDoS-Angriffs-Paketrate mit einem Wert von 222 Millionen Paketen pro Sekunde (Mpps) betroffen. Das ist geringfügig mehr als der im zweiten Quartal 2015 gemessene Spitzenwert von 214 Mpps pro Sekunde. Im Vergleich dazu betrug die durchschnittliche, von Akamai im dritten Quartal 2015 gemessene Spitzengeschwindigkeit aller DDoS-Attacken 1,57 Mpps. Ein solches Angriffsvolumen genügt, um Tier-1-Router, wie sie Internet-Service-Provider (ISPs) einsetzen, lahmzulegen.

Die Online-Gaming-Branche ist bereits seit mehr als einem Jahr die am häufigsten angegriffene Branche und war auch im dritten Quartal 2015 bei den DDoS-Attacken besonders stark betroffen; ihr Anteil lag bei rund 50 Prozent. Auf Platz zwei folgte der Bereich Software und Technologie, auf den 25 Prozent entfielen.

Reflection-basierte DDoS-Attacken kommen häufiger vor als Infection-basierte. Statt wie früher Zeit und Geld in den Aufbau und die Pflege von DDoS-Botnetzen zu investieren, nutzen die Angreifer für ihre Zwecke die installierte Basis von Netzwerkgeräten und unsicheren Serviceprotokollen. So entfielen im dritten Quartal 2014 nur 5,9 Prozent der DDoS-Angriffe auf die Reflection-basierte Variante, im dritten Quartal 2015 waren es 33,19 Prozent.

DDoS-Attacken auf die Akamai Edge Firewall
Zum ersten Mal enthält der Security Report auch Daten zu den an der Akamai Edge Firewall beobachteten Angriffen, also an der Begrenzung der Akamai Intelligent Platform. Diese Daten bieten einen breiten Einblick in den Attack Traffic, der auf die weltweit mehr als 200.000 Server der Akamai-Plattform trifft. Die Analyse ergab, dass in der Top-Ten-Liste der ASNs (Autonomous System Numbers) der Großteil des Angriffsverkehrs aus China und anderen asiatischen Ländern kam. Die Reflection-Angriffe in den USA und Europa waren häufiger eher verteilter Natur.

Die DDoS-Metriken im Überblick

Im Vergleich zum dritten Quartal 2014 gab es:
• >> einen Anstieg um 179,66 Prozent bei der Gesamtzahl der DDoS-Angriffe;
• >> einen Anstieg um 25,74 Prozent bei den Application-Layer-Angriffen (Layer 7);
• >> einen Anstieg um 198,1 Prozent bei den Infrastructure-Layer-Attacken (Layer 3 und 4);
• >> einen Rückgang um 15,65 Prozent bei der durchschnittlichen Dauer der Angriffe: 18,86 vs. 22,36 Stunden;
• >> einen Rückgang um 65,58 Prozent bei der durchschnittlichen Spitzenbandbreite, mit der die Attacken ausgeführt wurden;
• >> einen Rückgang um 88,72 Prozent beim durchschnittlichen Spitzenvolumen;
• >> einen Anstieg um 462,44 Prozent bei den Reflection-basierten Angriffen;
• >> einen Rückgang um 52,94 Prozent bei den Angriffen mit mehr als 100 Gbit/s: 8 vs. 17 Attacken.

Im Vergleich zum zweiten Quartal 2015 gab es:
• >> einen Anstieg um 22,79 Prozent bei der Gesamtzahl der DDoS-Angriffe;
• >> einen Rückgang um 42,27 Prozent bei den Application-Layer-Angriffen (Layer 7);
• >> einen Anstieg um 30,21 Prozent bei den Infrastructure-Layer-Attacken (Layer 3 und 4);
• >> einen Rückgang um 8,87 Prozent bei der durchschnittlichen Dauer der Angriffe: 18,86 vs. 20,64 Stunden;
• >> einen Rückgang um 25,13 Prozent bei der durchschnittlichen Spitzenbandbreite, mit der die Attacken ausgeführt wurden;
• >> einen Rückgang um 42,67 Prozent beim durchschnittlichen Spitzenvolumen;
• >> eine Zunahme um 40,14 Prozent bei den Reflection-basierten Angriffen;
• >> einen Rückgang um 33,33 Prozent bei den Angriffen mit mehr als 100 Gbit/s: 8 vs. 12 Attacken.

Angriffsaktivitäten auf Web-Applikationen
Während im zweiten Quartal 2015 noch die Shellshock-Sicherheitslücke die HTTPS-basierten Angriffe auf Web-Applikationen dominierte, war dies im dritten Quartal 2015 nicht mehr der Fall. Infolgedessen hat sich das Verhältnis der Angriffe auf Web-Applikationen, die über HTTP beziehungsweise HTTPS erfolgen, wieder auf dem zuvor typischen Level eingependelt: 88 Prozent der Angriffe erfolgten über HTTP und 12 Prozent über HTTPS. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Anteil der HTTPS-Angriffe wieder zunimmt, da mehr Webseiten TLS-fähigen Traffic als Standard-Security-Layer einsetzen. Denkbar ist auch, dass Angreifer über HTTPS-Attacken auf Backend-Datenbanken starten, auf die Applikationen typischerweise via HTTPS zugreifen.

Wie im vorhergehenden Quartal waren Local-File-Inclusion (LFI)- und SQL-Injection (SQLi)-Attacken die häufigsten Angriffsvektoren. Am stärksten betroffen von Angriffen auf Web-Applikationen war der Handel mit 55 Prozent aller Angriffe. Unmittelbar danach folgten Financial Services mit 15 Prozent. Angriffe auf Web-Applikationen stützten sich in hohem Ausmaß auf Botnetze, die Sicherheitslücken von Routern und anderen Geräten in Privathaushalten ausnutzen.

Bemerkenswert ist außerdem die Zunahme der Angriffe über Sicherheitslücken in WordPress-Plug-ins im dritten Quartal – davon waren nicht nur bekannte, sondern auch weniger bekannte Plug-ins betroffen.

Die USA waren im dritten Quartal 2015 die Hauptquelle für Angriffe auf Web-Applikationen; von dort stammten 59 Prozent der Angriffe, gleichzeitig richteten sich aber auch 75 Prozent der Angriffe auf Ziele in den USA. Die drei zahlenmäßig bedeutendsten ASNs ließen sich Virtual Private Systems (VPS) bekannter US-amerikanischer Cloud-Provider zuordnen. Vielen der Cloud-basierten virtuellen Server, die jeden Tag in Betrieb genommen werden, mangelt es an grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen und sie können daher leicht von Botnetzen oder anderen Angriffsplattformen für deren Zwecke eingespannt werden.

Ein Blick auf Website Scraper
Ein Scraper ist eine spezielle Art von Bot, der darauf abzielt, Daten von Webseiten einzusammeln, sie zu speichern, zu analysieren und sie dann zu verkaufen oder sie selbst weiterzuverwenden. Eine Suchmaschine ist ein Beispiel für einen gutartigen Scraper, andere Beispiele sind Rate Aggregator, Reseller und SEO-Analyseservices. In einem eigenen Kapitel befasst sich der Security Report mit Scrapern und schildert Möglichkeiten, wie sie zu erkennen sind.

Die Metriken für Angriffe auf Web-Applikationen verzeichneten im Vergleich zum zweiten Quartal 2015:
• >> einen Anstieg um 96,36 Prozent bei HTTP-basierten Angriffen auf Web-Applikationen;
• >> einen Rückgang um 79,02 Prozent bei HTTPS-basierten Angriffen auf Web-Applikationen;
• >> einen Anstieg um 21,64 Prozent bei SQLi-Angriffen;
• >> einen Anstieg um 204,73 Prozent bei LFI-Angriffen;
• >> einen Anstieg um 57,55 Prozent bei RFI-Angriffen;
• >> einen Anstieg um 238,98 Prozent bei PHPi-Angriffen.

"Seit einiger Zeit bereits verzeichnet Akamai eine steigende Zahl von DDoS-Angriffen und dieser Trend hat sich im dritten Quartal fortgesetzt. Auch wenn die einzelnen Angriffe im Durchschnitt kleiner und kürzer waren, entsteht daraus dennoch ein beträchtliches Cloud-Sicherheitsrisiko", sagt John Summers, Vice President der Cloud Security Business Unit bei Akamai. "Die Angriffe werden durch die einfache Verfügbarkeit von eigens für DDoS-Attacken angemieteten Webseiten befeuert, die Internet-Services wie SSDP, NTP, DNS, CHARGEN und selbst die Quote of the Day identifizieren und für ihre Zwecke missbrauchen." (Akamai Technologies: ra)

Akamai Technologies: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.