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IT-Sicherheitslücken in POS-Systemen


Sicherheitsreport 2015: Der Einzelhandel verzeichnete 2014 mehr Angriffe auf Infrastrukturen für Bezahlkarten in POS-Systemen
Immer mehr Unternehmen wurden Opfer von Attacken über verschlüsselten SSL- und TLS-Datenverkehr - Die Zahl der Aktionen gegen SCADA-Systeme zur Steuerung von Industrieanlagen hat sich 2014 im Vergleich zum Jahr 2013 verdoppelt

(28.04.15) - In der neuen Ausgabe ihres "Dell Security Annual Threat Report" beschreibt Dell aktuelle Angriffsziele sowie Hacking-Muster und erläutert Bedrohungsszenarien und IT-Security-Trends, auf die sich Unternehmen in naher Zukunft einstellen müssen. Für diesen Bericht wertet Dell alljährlich Daten aus unterschiedlichen Quellen und insbesondere aus seinem eigenen GRID (Global Response Intelligence Defense)-Netzwerk aus, das Informationen zu aktuellen Sicherheitsbedrohungen sammelt. Die Analyse dieser Daten belegt, dass IT-Bedrohungen qualitativ und quantitativ weiter zunehmen.

Die Attacken auf Point-of-Sale-(POS)-Systeme im Einzelhandel nehmen zu
Zahlreiche bekannte Einzelhandelsunternehmen haben 2014 schwerwiegende Lücken in der Sicherheit ihrer POS-Systeme einräumen müssen. Daten von Millionen Kunden waren so für Identitätsdiebstahl und betrügerische Wareneinkäufe zugänglich. Der Marktforscher Forrester Research hat festgestellt, dass 2013 und 2014 IT-Sicherheitslücken der POS-Systeme und deren unsichere Anbindung an Third-Party-Lösungen die schwerwiegendsten Schwachstellen darstellten.

Der Report von Dell bestätigt die Zunahme von Angriffen auf POS-Systeme und belegt, wie rasant sich die dafür verwendeten Taktiken weiterentwickeln. Dell SonicWALL hat allein 2014 13 Signaturen zum Schutz von POS-Systemen entwickelt – mehr als das Vierfache als 2013.

"Auch wenn die Anzahl dieser Angriffe noch recht niedrig erscheint, entwickelt sich POS-Malware in einem enorm schnellen Tempo. Hacker verwenden verstärkt auch das Memory Scraping, bei dem Informationen aus dem Arbeitsspeicher abgeschöpft werden. Zudem nutzen die Angreifer nun Verschlüsselungen, um die Entdeckung durch Firewalls zu verhindern", erklärt Patrick Sweeney, Executive Director, Dell Security. "IT-Abteilungen von Einzelhändlern verbessern den Schutz durch konsequentes Training, strenge Firewall-Richtlinien und eine genauere Überprüfung ihrer Policies zum Umgang mit Kundendaten gemeinsam mit Partnern und Zulieferern."

Zahl der Angriffe über HTTPS-Protokolle nimmt zu
Seit einigen Jahren setzen Unternehmen aus dem Finanzsektor und aus anderen Branchen, die mit sensiblen Kundeninformationen umgehen, HTTPS-Protokolle zur Verschlüsselung von Daten bei der Übertragung ein. Auch Unternehmen wie Google, Facebook oder Twitter folgten zuletzt diesen Vorbildern. Dieses an sich positive Vorgehen nutzen Angreifer allerdings aus und übertragen über solche vermeintlich sicheren Protokolle verschlüsselte Malware, die von einer herkömmlichen Firewall nicht entdeckt wird. Systeme, die HTTPS-Datenverkehr nicht analysieren können, bieten hier keinen Schutz.

Dell hat im Verlauf des Jahres 2014 einen Anstieg des Datenvolumens im HTTPS-gestützten Datenverkehr um 109 Prozent verzeichnet. Entsprechend erhöht sich das Risiko von Attacken unter der Tarnung verschlüsselter Verbindungen.

"Die Abwehr solcher Bedrohungen ist sehr kompliziert", betont Sweeney. "Unternehmen können die Risiken durch Beschränkung der Nutzung SSL-basierter Webbrowser verringern und Lösungen zur Überwachung des SSL-Datenverkehrs einrichten."

Angriffe auf SCADA-Systeme haben sich verdoppelt
Industriebetriebe setzen SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition)-Systeme ein, um per Fernzugriff Produktionsanlagen zu steuern. Politische Relevanz erhalten diese Angriffe dadurch, dass sie auch Kraftwerke, Fabriken oder Öl-Raffinerien betreffen.

Dell SonicWALL hat 2014 eine Verdoppelung der SCADA-Attacken beobachtet – überwiegend auf Buffer-Overflow-Schwachstellen. Die meisten Angriffe richteten sich auf Systeme in Finnland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten, vermutlich weil SCADA-Systeme dort weiter verbreitet und verstärkt an das Internet angebunden sind.

"In vielen Ländern besteht für Unternehmen keine umfängliche Meldepflicht bei IT-Angriffen. So bleiben viele Vorfälle in der Öffentlichkeit unbekannt", sagt Sweeney. "Auch eine zunehmend veraltete Technik stellt ein enormes Risiko dar."

Dells Sicherheitsbericht enthält auch Prognosen über neue Bedrohungen. Zu diesen Trends gehören:

>> Mehr Unternehmen werden die Zwei-Faktor-Authentifizierung einführen. Damit wird auch die Anzahl von Attacken auf solche Systeme steigen;

>> Android bleibt ein wichtiges Ziel von Angriffen. Malware-Programmierer werden hier neue und anspruchsvollere Techniken entwickeln. Dabei werden auch spezielle Applikationen, etwa Bankanwendungen, angegriffen. Belegt ist auch das Abschöpfen von Log-in-Daten, Kontakten und anderer persönlicher Informationen. Auch Android-basierte Uhren, die zunehmend sensitive Personeninformationen übermitteln, oder Internet-fähige Fernseher, die letztlich einen oft nicht geschützten Zugang zum Internet bieten, zählen zu den möglichen Zielscheiben der Zukunft;

>> Mit der Verbreitung intelligenter Wearables erwarten die Experten die erste Welle von Malware, die auch solche Geräte angreift;

>> Digitale Währungen wie Bitcoin bleiben ein beliebtes Angriffsziel. Hacker nutzen dabei Botnets, um digitales Geld zu stehlen;

>> Router und Netzwerkgeräte in privaten Haushalten, etwa Überwachungssysteme, werden ebenfalls in den Fokus der Hacker geraten. Angreifer nutzen sie in Zukunft voraussichtlich zur Unterstützung großangelegter DDos-Attacken;

>> Auch Elektro-Autos und ihre Betriebssysteme werden zu Angriffszielen.

"Jeder weiß, dass IT-Sicherheitsbedrohungen schwerwiegende Folgen haben können. Und entsprechend schützen sich Unternehmen", sagt Sweeney. "Trotzdem werden Hacks immer noch erfolgreich durchgeführt, einfach deshalb, weil Unternehmen die falschen Abwehrmaßnahmen ergreifen."

Fakten zum Dell-Sicherheitsbericht
Das GRID-Netzwerk wertete für den Bericht eine Fülle von Daten aus. Die Daten basieren dabei auf einer Fülle von Datenquellen, genauer gesagt auf:

>> der Auswertung von Daten von mehr als einer Million Sicherheitssensoren in über 200 Ländern;

>> der Messung der Aktivitäten von Honeypots, die permanent Informationen über die aktuelle Gefahrenlage sammeln und bereitstellen;

>> der Analyse von Malware- und IP-Reputations-Daten, die weltweit Zehntausende installierte Firewalls und E-Mail-Sicherheits-Appliances liefern;

>> Informationen, die über 50 Kooperationsprojekte aus der Industrie und Forschungseinrichtungen zur Verfügung stellen;

>> Ergebnissen von freien IT-Sicherheitsforschern sowie

>> Spam-Meldungen von Millionen von PC-Systemen, die mit E-Mail-Sicherheitslösungen von Dell SonicWALL geschützt werden.
(Dell: ra)

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Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.